Wie in vielen ländlichen Gemeinden dürfte auch der Raster Kirchenchor Anfang des 19. Jh. gegründet worden sein. Die erste Erwähnung des Kirchenchores geht aus einem Visitationsbericht aus dem Jahr 1828 hervor. Dort wird unter anderem vom Erzbischöfl. Ordinariat beklagt, dass der Kirchengesang des Chores weltliche und theatralische Lieder umfasst und diese Lieder nicht der heiligen Liturgie würdig seien. Bei diesem Chor handelte es sich jedoch nicht um einen vierstimmig gemischten Chor, wie man ihn heute kennt. Zu dieser Zeit bestanden viele Chöre höchstens aus 5-10 Mitgliedern. In weiteren Berichten aus den Jahren 1851, 1905 und 1912 wird ebenfalls das Bestehen eines Chores bestätigt.In den Jahren 1905 und 1912 werden die Leistungen des Chores als „befriedigend“ bezeichnet. Das Bestehen des Kirchenchores Anfang des 20. Jh. bestätigen zudem zwei Mitgliederverzeichnisse aus den Jahren 1931 und 1948. Im Jahr 1957 wird von einem stolzen Mitgliederstand von 30 Sängerinnen und Sängern berichtet.
Während des 2. Weltkriegs musste auch der Raster Kirchenchor auf seine Männerstimmen verzichten, da ein Großteil der männlichen Bevölkerung zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Während den Kriegsjahren wurde der Kirchengesang deshalb lediglich von ein paar Frauen weitergeführt. Nach Kriegsende wurde dann ab dem Jahr 1945 endlich wieder in gewohnter Weise als gemischter Chor gesungen, wenn auch die Besetzung anfangs sehr spärlich war.
In den kommenden Jahren erlebte der Raster Kirchenchor einen Höhepunkt in seiner Vereinsgeschichte. Die Zahl der Sängerinnen und Sänger stieg an bis auf 30 Mitglieder. Im Jahr 1960 wurde in der ersten Jahreshauptversammlung eine Vorstandschaft gewählt, die sich künftig um die Belange des Chores einsetzen sollte. Als erster Vorsitzender wurde Robert Hänsler gewählt. Ein weiteres herausragendes Ereignis für den Chor war sicherlich der Kirchenumbau 1986 und der lang ersehnte Orgelneubau im Jahr 1987.
Die allgemeinen, gegenwärtigen Nachwuchs- probleme der Chöre machte leider auch dem Raster Chor zu schaffen. Als sich deshalb im Jahr 1997 die Zahl der Aktiven auf gerade noch 15 Mitglieder verringerte, machte man sich Gedanken, wie es weitergehen soll. Nach intensiven Gesprächen mit den Nachbarchören waren sich die beiden Kirchenchöre aus Rast und Bichtlingen einig, versuchsweise als Chorgemeinschaft aufzutreten. |
Die erste Erwähnung des Bichtlinger Kirchenchores geht auf das Jahr 1829 zurück, wo in einem Kirchenvisitationsbericht der Erzdiözese Freiburg erwähnt wird, dass ein Chor das Amt begleitet. Dieser Chor bestand jedoch nicht als gemischter Chor wie man ihn heute kennt, sondern lediglich aus einer Frauenschola. Diese Tatsache wird in einem weiteren Bericht von 1856 bestätigt, wo von einem mittelmäßigen Gesang einiger Frauen berichtet wird. Als „noch befriedigend“ wird der Chorgesang in einem Visitationsbericht aus dem Jahr 1905 bewertet.Das Repertoire des Bichtlinger Chores bestand bis Anfang des 19. Jhd. überwiegend aus ein- stimmigen, lateinischen Choralämtern und Messen. Erst mit der Gründung des Gemischten Chores vor etwa 100 Jahren, dessen Gründungsdatum allerdings nicht bekannt ist, wurde in Bichtlingen erstmals vierstimmige Chormusik gesungen.
Während des zweiten Weltkriegs übernahmen jedoch die Frauen wieder den Chorgesang, da ein Großteil der Männerstimmen zum Kriegsdienst eingezogen wurden. Nach den Kriegswirren und den schwierigen Nachkriegsjahren trat dann an Weihnachten 1946 wieder der neu gegründete, gemischte Chor auf, allerdings mit nur vier Männerstimmen, da nicht alle Sänger aus dem Krieg heimgekommen sind.
In einem Schriftführerbericht von 1946 wird unter anderem festgestellt: „Von den ehemaligen Sängern sind leider nicht alle aus dem Kriege heimgekehrt. So sahen wir als Heimkehrer unsere Aufgabe und unseren Dank, im Kirchenchor zur Ehre Gottes zu singen.“
Die Zahl der Aktiven bewegte sich in den letzten 50 Jahren zwischen 23 und 28 Mitgliedern. Ein herausragendes Ereignis für den Chor und die ganze Pfarrgemeinde war sicherlich der Bau und die Einweihung der neuen Kirche im Jahr 1952 und die Weihe der neuen Orgel im Jahr 1957.
Seine heutige Vereinsstruktur bekam der Kirchen- chor Bichtlingen erst im Jahr 1971, wo in der ersten Jahreshauptversammlung Alfred Stengele als Vorsitzender gewählt wurde. Als Schriftführer wurde Werner Heinemann und als Kassiererin Annemarie Strobel bestimmt. Zuvor wurden diese Ämter vom jeweiligen Chorleiter, der auch zugleich Lehrer und Organist war, ausgeführt.
Leider drohte durch eine scheinbar unüberwindbare Krise im Jahr 1997 dem Chor eine Auflösung. Da sich in den vergangenen 4 Jahren die Mitglieder- zahlen auf 12 reduzierte, war der Chor praktisch nicht mehr singfähig. Man überlegte, wie es weitergehen sollte und entschloss sich schließlich, bei den benachbarten Chören nachzufragen, inwieweit ein gemeinsamer Chor in Frage kommen würde. Die beiden Chöre aus Bichtlingen und Rast einigten sich, versuchsweise zusammen zu proben. |